Berufsvorbereitung an der Christophorusschule |
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Weingarten & Schrot Stand 04 / 2008 |
Einen zentralen Aspekt sonderpädagogischer Förderung in der Sekundarstufe der Christophorusschule stellt die individuelle Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die zukünftige Berufs- und Arbeitswelt dar. Dabei sollen die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Lehrern, Erziehungsberechtigten und diversen Institutionen unterstützt werden, eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten, eigene Stärken in Verbindung mit geeigneten berufsvorbereitenden Maßnahmen möglichst realistisch in Einklang zu bringen. Praktische Schülertätigkeiten und die dabei gesammelten Erfahrungen in lebensnahen Projekten sind hierbei besonders bedeutsam. |
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Vertiefende Berufsorientierung an Förderschulen ...mehr
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Einrichtung eines Berufsorientierungsbüros ...mehr
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Schritte der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I: |
Das umfassende Individualmanagement der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung stellt sich in folgenden Maßnahmen dar.
Die Christophorusschule besuchen Schülerinnen und Schüler mit sehr unterschiedich ausgeprägten körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen. Sie werden in unterschiedlichen Bildungsgängen, in der Regel in einem Klassenverband, unterrichtet.
Bildungsgänge:
Hauptschule (10 A und 10 B)
Förderschwerpunkt Lernen (auch Hauptschulabschluss nach Klasse 9)
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
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Ab Klasse 6:
„Starke Seiten“
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- Einführung einer individuellen Dokumentation über mehrere Schuljahre
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Klassen 7 bis 10: |
• Einführung des Unterrichtsfachs Arbeitslehre mit den Fächern:
Wirtschaftslehre
Technik
Haushaltslehre
• Fächerübergreifende Einbindung des Themas Berufsvorbereitung, Berufsorientierung
Bewerbungstraining als Thema des Faches Deutsch:
- Erstellung einer Bewerbungsmappe mit Lebenslauf, Anschreiben, etc.
- Kommunikationstraining als Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch (Rollenspiel)
Intensivierung des Unterrichtsfaches Informatik
Kommunikationstraining im Rahmen von Theater-und Rollenspielprojekten
• Führen des Berufswahlpasses
Anlegung individueller Portfolios für jede Schülerin/ jeden Schüler, welche alle Aktivitäten im Bereich der Berufsvorbereitung/ Berufsorientierung dokumentieren.
• „Fit for Job“ – Arbeit in Projektgruppen:
3 Unterrichtsstunden pro Woche
Projektgruppen (siehe auch Anlage):
- Handel/ Verkauf („Kleine Welt Laden“),
- Büro/ Verwaltung (unter Einbeziehung des Schulsekretariats),
- Holzwerkstatt / Montage,
- Fahrradwerkstatt,
- Hauswirtschaft/ Küche/ Backstube,
- „Schreddern“ (Angebote für schwermehrfachbehinderte Schülerinnen und Schü-ler unter Einbeziehung entsprechenden Hilfsmittel, z.B. elektr. Dokumen-tenschredderservice oder elektr. Stiftanspitzservice).
Mit den Zielen:
- Erwerb von Schlüsselqualifikationen,
- Kompetenzanalyse individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten und damit:
- Unterstützung bei der Berufsorientierung und -findung.
- Vorbereitung auf die Betriebspraktika,
Unterrichtsinhalte in Anlehnung an Anforderungen vergleichender Berufsbilder sowie für Helferberufe ( § 48 der BIGG ).
• Werkstatttag für Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Geistige Entwicklung
an einem Tag in der Woche – 7 Unterrichtsstunden
Arbeit angelehnt an Bedingungen der Werkstatt für behinderte Menschen (WfBM) mit verkürzten Pausenzeiten und Essen in einer „Kantine“
3 Arbeitsbereiche:
- Holzwerkstatt/ Montage,
- Arbeit mit Ton/ Töpfern – Kreativwerkstatt,
- Hauswirtschaft/ Küche/ Backstube,
• Vorbereitete, begleitete und nachbereitete Praktika
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Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang der Hauptschule, sowie Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Lernen: |
1. Praktikum in der 8. Klasse (in der Regel)
- ausgehend von Interessen und Vorstellungen der Schüler
- Dauer: 1-3 Wochen
2. Praktikum in der 9. Klasse (in der Regel)
- orientiert an möglichen Arbeits-und Berufsfeldern der Schüler
- 1 – 3 Wochen
Die Praktika sollten in den Wochen vor den Osterferien stattfinden.
• Optional: Durchführung eines 3. Praktikums in der 10. Klasse
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Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Geistige Entwicklung: |
1. Praktikum im 10. Schulbesuchsjahr
- In einer Werkstatt für behinderte Menschen (WFBM) oder in einer anderen Einrichtung oder Betrieb
- Dauer: 1 -3 Wochen
2. Praktikum im 11. Schulbesuchsjahr
- In der „Ziel -WfbM“ im Berufsbildungsbereich oder in einem Förderbereich, oder in ei-ner ausgewählten anderen Einrichtung oder Betrieb
- Dauer: 1 -3 Wochen
Begleitend zu ihren Praktika erstellen die Jugendlichen Praktikumsberichte. Entsprechend der jeweiligen Klassenstufe, bzw. Bildungsgangs, erhalten die Schülerinnen und Schüler differenzierte Arbeitsaufträge für ihre Praktikumsberichte.
Praktikumspräsentation aller beteiligten Schülerinnen und Schüler unter Einbeziehung der Mitschülerinnen und Mitschüler sowie des Kollegiums der Schule, den Erziehungsbe-rechtigten und (wenn möglich) Betriebe.
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Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte und beteiligte Kolleginnen und Kollegen durch Berufsberater der AA und des Integrationsfachdienstes IFD und eines Vertreters der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WFBM). |
In der Klasse 8
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Individuelle Beratung durch die Agentur für Arbeit (AA) und/ oder des Intergrationsfachdienstes (IFD) |
Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang der Hauptschule, sowie Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Lernen:
Beginn der Klasse 9:
Individuelle Beratungsgespräche mit Schülerinnen und Schülern, Erziehungsberechtigten und Lehrkräften durch Berufsberater der AA und eventuell IFD in der Schule.
Mitte der Klasse 9:
Psychologische Eignungsuntersuchung (Testdiagnostik) = psychologisches Gutachten in der Schule durch Psychologin der AA , unter Einbeziehung der schulischen Kompetenzanalysen
Ende der Klasse 9:
2. individuelles Beratungsgespräch mit Schülerinnen und Schülern, Erziehungsbe-rechtigten und Lehrkräften in der Schule durch Berufsberater der AA und eventuell IFD auf Grundlage der Ergebnisse des psychologischen Eignungstestes und aktueller medizinischer Befunde.
Vermittlungsvorschlag für konkrete berufsorientierte nachschulische Maßnahmen durch AA oder IFD.
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Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Geistige Entwicklung: |
Mitte des 11. Schulbesuchsjahres:
Individuelle Beratungsgespräche mit Schülern, Erziehungsberechtigten und Lehrkräften durch Berufsberater der AA und eventuell IFD in der Schule und Vermittlung der Jugendlichen in nachschulische Maßnahmen durch AA, oder IFD in der Regel in einer Werkstatt für behinderte Menschen im Berufsbildungsbereich, oder in einem Förderbereich, oder in einer anderen Einrichtung oder Betrieb.
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Weitere unterstützende Maßnahmen |
Betriebserkundungen für Mädchen im Rahmen des jährlichen „girl`s day“.
„Kompetenzcheck“ einzelner Schülerinnen und Schüler durch ein außerschulisches Unternehmen.
Teilnahme (erstmals 2006-2008) am Projekt „Schule trifft Arbeitgeber“ (STAR) der Bonner Wirtschaftsjunioren (soll fortgesetzt werden).
Einrichtung des schuleigenen Berufsinformationszentrums BIZ (seit dem Schuljahr 2007/2008) für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 – 10, sowie der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer.
Gestaltung eines „Schwarzen Bretts“ mit aktuellen Medienausschnitten, Terminen, Fortbildungen, Arbeitskreisen, Mitteilungen sowie diversen Informationen für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte.
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Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Berufsvorbereitung/ Berufsorientierung an der Christophorusschule |
• Weiterentwicklung/ Professionalisierung der Kompetenzanalyse im Rahmen der „Fit for Job“ Arbeitsgruppen in den Bereichen:
Handel/ Verkauf („Kleine Welt Laden“)
Durch die Anschaffung eines (bzw. zwei!) „Eine Welt Kiosk“
professionelle mobile Verkaufsstände. Kosten ca. 800.-Euro.
Die mobilen Verkaufsstände ermöglichen die Einrichtung eines „realistischen/ echten“ Verkaufsgeschäftes und ermöglicht einen noch professionelleren Verkauf der fairen Produkte (im Rahmen der Aktivitäten als UNESCO – Projektschule). Weitere Ausstattungsgegenstände wie elektronische Kasse, etc. sind bereits vorhanden.
Die Kompetenzanalyse kann unter realistischen Bedingungen im Bereich von Handel/ Verkauf für die Schülerinnen und Schüler deutlich genauer und besser spezifiziert werden.
Büro/ Verwaltung (unter Einbeziehung von Verwaltungsaufgaben des Schulsekretariats)
Die Einrichtung eines modellhaften behindertengerechten Büroarbeitsplatzes an unserer Schule. Kosten ca. 3000 Euro. Die Konzeption des Arbeitsplatzes erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesweiten Kompetenz-und Referenzzentrum „Barrierefrei Kommunizieren“
– Zweigstelle Waldenburger Ring 44 –
in Bonn.
Dies umfasst:
Anschaffung eines mobilen und individuell, behinderungsgerecht verstellbaren Computerarbeitstisches
Anschaffung von PC Hardware: 1 Rechner, 1 Bildschirm, 1 Drucker
Anschaffung von behinderungsgerecht angepassten Eingabehilfen (1 er-gonomische Tastatur, 1 Maus, bzw. Mausersatz). Z. T. sind verschiedene Hilfsmittel in der Schule bereits vorhanden.
• Ergänzende Anschaffung behinderungsgerechter Software:
Spracherkennungsprogramm – DRAGON
Weitere notwendige behinderungsgerechte Software, wie z.B. MULTITEXT, ist bereits als Schullizenz vorhanden.
Die Kompetenzanalyse kann unter realistischen Bedingungen eines behinderungsgerechten Büroarbeitsplatzes für die Schülerinnen und Schüler wesentlich individueller und genauer spezifiziert werden.
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Weitere Vorhaben |
Weiterentwicklung von Profilbögen zur Selbst-und Fremdeinschätzung, z.B. für die Beurteilung durch den Praktikumsbetrieb
Einbringung von berufsbezogener Testdiagnostik ( HAMET Modul 1 und 2 , SELB )
Erweiterung der „Fit-for-Job Arbeitsgruppen„ -> Berufsbild „Maler/ Lackierer„
„KURS„ – Projekt: Wir wünschen uns eine konkrete Lernpartnerschaft mit einen schulnahen Unternehmen.
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