Der Besuch war schon lange geplant, aber erst eine Kostenübernahme für die Flüge durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen der deutschen Botschaft in Tunis ermöglichte diesen Besuch. In Midoun wird zur Zeit eine zweite Schule für behinderte Schüler gebaut, so dass die verfügbaren Mittel dorthin fließen.
Zwischen der Bewilligung der Mittel und dem Eintreffen lag nur eine Woche, voller Höhen und Tiefen, denn bevor tunesische Bürger Deutschland besuchen können sind eine Reihe von Formalitäten zu erfüllen. Aber am Ende hat es doch, wenn auch mit Hindernissen geklappt für den Anschlussflug nach Köln kam der tunesische Flieger zu spät in Frankfurt an, so dass der nächste Flug genommen werden musste, das Gepäck kam dann erst Sonntag an).
Die Schulleitung konnte die Gäste am Montag begrüßen. Nach einem ersten Gespräch führte Herr Hammerschlag sie durch die Schule. In El May werden 83 Schüler in 8 Klassen unterrichtet. Die Größe unserer Schule und die Fachräume beeindruckten sehr.
Die Kolleginnen und Kollegen der Christophorusschule waren bereit die tunesischen Kollegen an ihrem Unterricht teilnehmen zu lassen (einen großen Dank dafür), so dass ein guter Einblick in den Unterricht von Schülern mit geistiger Behinderung gewonnen werden konnte: Religion, Fahrradwerkstatt, basale Förderung, Holzwerkstatt, Kochen, Unterricht in einer Eingangsklasse, Englischsingkreis, Therapien, Englisch in einem 4. Schuljahr konnten besucht werden. Die Zirkus-AG organisierte eine Vorführung, die Herrn Kerkeni zu eigenen Versuchen inspirierte.
Informationen über Möglichkeiten der unterstützten Kommunikation und die Verwendung der Symbole für Schüler, die nicht lesen können, rundeten den Besuch der Schule ab. Die Möglichkeit Neuigkeiten durch einen „sprechenden Kasten“ an Schüler zu vermitteln, die nicht lesen können werden sicherlich in El May aufgegriffen, denn ein Modul wurde mitgenommen.
Der Besuch der Königin Juliana Schule brachte Einblicke in die Möglichkeiten einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Herr Steinborn nahm sich viel Zeit den Besuchern das System der Bonner Werkstätten zu erklären. Ein Rundgang durch die Gruppen machte das Beschriebene deutlich.
Die Bewohner der Gruppe 4 des TZ in Beuel erzählten viel über ihr betreutes Wohnen und einige öffneten ihre Zimmer, damit der Besuch einen Eindruck gewinnen konnte.
Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz. Am ersten Tag es Besuchs nahmen Herr Kerkeni und Frau Ouerimi am St. Martinszug unserer Schule teil. Die schönen unterschiedlichen Laternen gefielen ihnen sehr gut und sie überlegten, wie sie diese Idee in El May umsetzen könnten, damit es bei Feiern schöner aussieht.
Beim Besuch des Kölner Doms wurde der Südturm erstiegen. Die Bewältigung von 509 Stufen wurde durch einen guten Blick über Köln belohnt. Anders als beim LVR-Turm am Sonntag, denn da war das Wetter zu diesig.
Bei einem Abschiedsessen (Danke Herr Hammerschlag, es war sehr lecker – wenn auch etwas scharf) konnte die Woche noch mal besprochen werden. Aber auch viele Gespräche über tunesische Lebensweisen hatten ihren Raum. Mit vollen Koffern (Süßigkeiten für die Schüler), vollem Kopf (die Eindrücke müssen erst mal in Ruhe verarbeitet werden) und müde von der anstrengenden Woche ging es Samstag zurück nach Djerba. Beslama, wir sehen uns auf Djerba, Inschala!
Gisela Schmidt

Impressionen von Monsieur Makram Kerkeni zu seinem Besuch in der Christophorusschule Bonn:

• Die Gastfreundlichkeit von Frau Gisela Schmidt, Herr Michael Schmidt, Herr Jürgen Hammerschlag und aller Lehrern und Schülern der Christophorusschule.
• Unsere Freunde sind stolz mit unserer Schule zu arbeiten (alle sehnen sich nach neuen Aktivitäten)
• Ich habe auch die Regelmäßigkeit, die Vollkommenheit und die gute Ausstattung bei der Schule bewundert.
• Die zahlreichenden und guten Verkehrsmitteln mit denen die Schüler fahren können.
• Die gute Infrastruktur der Schule ,die die Bewegung der Schüler erleichtert und sichert.(der Aufzug,die Toiletten,die Klassen)
• Die verschiedenen Aktivitäten, die das alltägliche Leben lehrt. (Schüler kochen das Essen, bereiten Sandwischs vor, Kuchen, Schüler benutzen Küchengeräte…)
• Die zahlreichen und verschiedenen Rollstühle, die die Bewegung der Körperbehinderten Schüler erleichtert.
• Die verschiedenen Maschinen, die die Kommunikation sichern und unterstützen.