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Selbsthilfe Spina Bifida und Hydrocephalus in NRW zum Flyer |
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„Ägypten – Land des Orients“, Erlebnisse in unseremTeezelt!
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"Zielgruppe unseres Angebots stellte
speziell die Gruppe der schwerstbehinderten Schüler in unserer Stufe
dar. Unsere Intention war es, passend zum Thema „Ägypten – Land des
Orients“ , verschiedenartige Erlebnisräume zu schaffen, die den schwerstbehinderten
Schüler in seiner gesamten Persönlichkeit, also Befindlichkeit, Kognition,
Bewegung und auf unterschiedlichen Kommunikationsebenen (Mimik, Gestik,
Sprache) gezielt ansprechen sollten. Die angebotenen Erlebnisräume standen
unter den Themenschwerpunkten:
1. das „Teezelt“;
2. die Wüste;
3. der Nil und die Oase. |
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Mit der Absicht eine stimmungs- und gefühlvolle Atmosphäre zu schaffen,
wurde in einem Klassenraum das sogenannte Teezelt errichtet. Auf dem
Grundgerüst eines Gartenpavillions wurden dabei meterlange Bahnen bunter
Stoffe drapiert, ein Orientteppich bedeckte den Boden. 2 Stehlampen
mit Rotlichtbirnen erzeugten ein warmes Licht. Im Zentrum des Teezeltes
stand ein stoffumhüllter kleiner Tisch, auf dem verschiedene bunte Gefäße
mit Teelichtern brannten und Räucherstäbchen angezündet wurden. Das
Teezelt stellte einen umgrenzten Raum dar, der ganzheitliche Sinneserfahrungen
ermöglichte und sehr einladend auf die Schüler wirkte.
Mit der Absicht, die Schüler aktiv in die Gestaltung des Geschehens
einzubeziehen und unseren eigenen verbalen Anteil am Geschehen zurück
zu nehmen, setzten wir gezielt Kommunikationsmittel wie Big Mäc, Step-by-Step
sowie den Power Link ein. Wichtig war es uns, allen Schülern genügend
Zeit zu lassen, um ihre Ausdrucks- und Erlebnismöglichkeiten frei entfalten
zu können.
Exemplarisch am Beispiel des Erlebnisraumes „Teezelt“ möchte ich die
Schwerpunkte unsere inhaltliche Arbeit darstellen.
An die schwerstbehinderten Schüler war folgende Einladung ergangen:
Hast du Lust dich mit uns auf eine Reise in ein orientalisches Land
zu begeben? Wir reisen nach Ägypten. Dort angekommen erfrischen wir
uns in einem Teezelt. Wir hören eine fremde Sprache, lernen orientalische
Musik kennen. Vielleicht erleben wir auch eine Bauchtanzvorführung.
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Wir trinken frisch aufgebrühten
Pfefferminztee, riechen an orientalischen Gewürzen und erfreuen
uns an den bunten Farben und Lichtern. So gestärkt führt unsere
Reise in die Wüste. Wir erfahren Hitze, heißen Sand und Wind,
der uns entgegenweht.
Aber Ägypten ist auch das Land des Wassers. Wir begeben uns gemeinsam
zum Nil, dem großen Fluss und genießen die Erfrischung. Vielleicht
probieren wir ja auch Leckereien aus Ägypten.
Also, wenn du Lust hast uns auf unserer Reise zu begleiten, dann
reserviere dir schnell einen Platz bei deinem Reiseteam. Wir freuen
uns auf dich! |
Dementsprechend wurden die Schüler von ihrer orientalisch
gewandeten Reiseleitung in der Klasse empfangen. Jede Unterrichtseinheit
begann jeweils mit dem gemeinsamen Flug vom Köln-Bonner Flughafen
nach Ägypten. Dazu stellten wir die Schüler (allesamt Rollstuhlfahrer)
in Zweierreihen in eine Reihe auf. Per aufgesprochenem Text auf einem
Step-By-Step begrüßte uns jeweils ein SchülerIn, in seiner Rolle als
Pilot der heutigen Flugreise und nannte uns das Flugziel Ägypten.
Da auf unserer Flugreise Turbulenzen drohten, wurden die Schüler „angeschnallt“.
Ein SchülerIn spielte das Geräusch eines startenden Flugzeuges ab.
Durch Luftlöcher wurde die SchülerInnen während des Fluges auch schon
mal kräftig durchgerüttelt. Nach geglückter Landung (Bremsgeräusch
eines Flugzeuges) wurde sich durch Klatschen beim jeweiligen Piloten
bedankt.
Ausgestiegen empfing uns die Hitze Ägyptens (Big Mäc Ansage : Puuh.
ist das heiß hier!!). Die Schüler wurden in einen Halbkreis aufgestellt.
Um die Hitze zu verdeutlichen, konnte jeder SchülerIn per Tastendruck
eine Warmlichtlampe, die mit einem Power-Link verbunden war, betätigen.
Zur Erfrischung begaben sich im Anschluss alle in das „Teezelt“. Dort
wurden sie von der Reiseleitung namentlich mit einem freundlichen
„Salem Aleikum“ begrüßt und hatten die Gelegenheit per Text auf dem
Big Mäc den Gruß zu erwidern. Zusätzliche Kerzen wurden entzündet.
Dann erfreuten sich alle am Wohlgeruch eines Räucherstäbchens. Ausgewählte
Stücke orientalischer Musik gaben einen lebhaften Eindruck der arabischen
Sprache und der gänzlich anderen Musik. Einmal war sogar eine richtige
Bauchtänzerin zu Gast, die sich nach Kräften bemühte, zumindest der
Reiseleitung die Kunst des richtigen Hüftschwunges zu vermitteln.
Nach den vielfältigen akustischen Eindrücken wandten wir uns verschiedenen
Geruchsangeboten in Form von Gewürzen vor. Wir lernten Pfefferminze,
Zimtstangen und Gewürznelken kennen. Alles wurde gefühlt, gerochen,
ausgiebig betrachtet und z.T. auch geschmeckt. Natürlich gab es auch
Erfrischungen in Form von orientalischen Teemischungen, die auf einem
echten Samovar zubereitet wurden sowie kleingeschnittenen Datteln
und Feigen. Zum Abschluss des Besuchs im „Teezelt“ erklang ein sehr
schwungvolles Tanzlied mit einem ausgeprägten Klatschrhythmus, dass
viele Schüler dazu anspornte irgendwie mitzuklatschen. Der gemeinsame
„Rückflug“ nach Köln-Bonn beendete die Unterrichtseinheit.
Ganz kurz noch zu dem Erlebnisraum „Wüste“. Raumgestaltung durch goldene
Rettungsfolien, die aufgehängt wurden sowie „Inseln“ aus Sand, drapiert
auf beigen Stoffen. Angeboten wurden Bilder der Wüste per Epidiaskop,
die Hitze (Rotlichtlampen), der Sand (große Behälter mit Sand zum
experimentieren), der heiße Wüstensand (erhitzt im Backofen), eine
Erfrischung durch Wind ( großer drehbarer Ventilator) und zur Abkühlung
Wasser (Wasser aus einer Sprühflasche über die Köpfe der Schüler verteilt,
der Sturm (Ventilator bewegt eine Rettungsdecke).
Der Erlebnisraum „der Nil“ beinhaltete in erster Linie das Experimentieren
mit lehmigem Wasser (Ton in Wasser aufgelöst) sowie die sogenannte
„Wasserrolle“ (starke Plastikplane von etlichen Helfern hochgehalten
und mit gefärbtem Wasser gefüllt), die über die Körper, der am Boden
gelagerten Schüler geführt wurde.
Unseren Schülern und uns hat dieses Projekt unglaublichen Spaß gemacht.
Die Zeit verflog leider viel zu schnell. Obwohl die Ausgestaltung
der verschiedenen Erlebnisräume durchaus zeitaufwendig war, wurde
viel Kreativität bei allen Beteiligten freigesetzt und Aufwand und
Ergebnis standen absolut im Einklang.
Christiane Arens-Prioch
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Umfangreiche
und sehr interessante Informationen, auch zum Thema "Wüste, Nil,
Oase " findet man auch unter
http://www.mein-altaegypten.de/
Diese Website wird außerdem regelmäßig aktualisiert.
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