Interdisziplinäre Einbindung von Therapie und Pflege in den sonderpädagogischen Schulalltag

kleine Anmerkung:



Bei dem Erstellen des gemeinsamen Förderplans für Benjamin wurde als wichtigstes Ziel seiner Persönlichkeitsentwicklung die Kommunikation und die selbständige Fortbewegung gesehen. Daher werden zurzeit verschieden Elektro-Rollis in der Schule ausprobiert. Die Schwierigkeit besteht in der Steuerung der Rollis. Es stellt sich die Frage, kommt er besser mit einem Joystick oder mit einer Kopfsteuerung zurecht? Wie kommt Benjamin intellektuell damit klar, über die Steuerung des Elektro-Rollis auch seinen Talker anzusteuern? Hierfür braucht die behandelnde Therapeutin die Beobachtungen aller Mitarbeiter aus dem Schulalltag. Jetzt beginnt ein aufwändiger Prozess, der die Zusammenarbeit aller Beteiligten fordert:
1. Ausprobieren mit Leihrollstühlen von speziellen Firmen oder dem Elektro-Rolli eines Klassenkameraden
2. Eltern und Ärzte werden informiert, sind meistens auch bei einer Probe dabei.
3. Ein Gutachten muss von den Beteiligten für die Krankenkasse und den Medizinischen Dienst geschrieben werden. In der Regel wird eine solche Versorgung erst mal von der Krankenkasse nicht bewilligt.
4. Bei Ablehnung durch die Kasse müssen die Eltern Einspruch einlegen.
5. Therapeuten müssen ausführliche Begründungen für das Hilfsmittel schreiben.
6. Meistens kommt es daraufhin zur Bewilligung des Elektro-Rollis.
7. Dann kommt es zur Anpassung des Rollis zusammen mit Benjamin und den beteiligten Kollegen.